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"Von außen betrachtet sah mein früheres Leben wirklich fantastisch aus", ging es Michael durch den Kopf.
Doch wirklich fantastisch wurde es gerade erst! Michael verteilte seine Kunst-Postkarten im Bekanntenkreis und sie fanden begeisterten Anklang.
"Der Sprung" gelang Michael erst spät. Er war nun 45 Jahre alt - doch immerhin.
Ein Absprung, ja zu neuen Ufern. Ein Sprung zum neuen Denken, Fühlen und Handeln ! Die täglichen langen Aufenthalte in der Natur und sein wieder entdecktes Hobby, die Kunst, veränderten ihn. Auch durch Melanie lernte Michael enorm. "Eine Partnerschaft ist pure Selbstreflexion", dachte er oft.
Michaels Überzeugungen reiften zur Sicherheit. "Ja - wir selbst
erschaffen unsere Erfahrungen durch unser Denken, Fühlen und Handeln.
Wir selbst haben den Schlüssel in unserer Hand."
Rückschläge, in Form von wochenlanger Krankheit, Selbstmitleid und sogar depressiven Episoden wechselten sich ab.
Michael musste all seine Kräfte zusammennehmen um nicht in alte Muster zurückzufallen. Er war gerade dabei, sich seiner wahren Fähigkeiten und Werte klar zu werden, zu kämpfen für seine Veränderung. "Du musst jetzt etwas ändern oder es wird zu spät sein" pulsierte es in seinem Kopf.
Im Job konnte es so nicht weiter gehen. Michaels Lebensentwurf hatte sich geändert. Nach monatelangen Gesprächen mit seinem Chef, stimmte dieser einer Arbeitszeitverkürzung auf 50% zu.
Michael wurde nur noch selten wütend. Denn er wusste, dieses Gefühl kommt aus seinen alten Prägungen.
Als Kind, Jugendlicher und lange Zeit danach war er unfrei, doch nun ist er auf dem Weg zur Stärke und Selbstbestimmtheit. Durch all diese lange, lange Zeit an Erfahrungen, ging er beständig auf seinem Weg. Diese Jahre waren seine "Ausbildung". Seine Prüfung, bis hin zu seiner Meisterprüfung.
Was für Michael viel mehr als früher zählte, waren: Zeit für sich zu haben, Partnerschaft und Kreativität. Vielleicht würde er seine Kreativität bald vollständig zum Beruf machen?
Und immer wieder fand er Ruhe und Besinnung in der Natur.
Seine tägliche "Praxis" war nun, nach vielen Jahren, wie ein Teil seines Selbst. Er war bei Wind und Wetter draußen.
Er fühlte sich tatsächlich "Eins mit der Natur und der Erde".
"Das Leben ist eine Reise zu uns Selbst" ging es ihm durch den Kopf, als er über die vielen Jahre seiner sinnleeren Berufszeit sinnierte. Wir dringen immer tiefer zu uns selbst vor, wenn wir uns mit unseren wirklich tief greifenden Gefühlen beschäftigen, sie annehmen und wertschätzen. Behutsam erforschen. Das ist eine große Lebenskunst, die in der heutigen Gesellschaft wenig Grundlage findet.
Michael war auf seinem Weg. Er hörte in sich, wie auf sein Gegenüber und auf all die wahren Weisheiten, die er auf dem Weg sammelte.
Bild: Das Leben ist eine Reise zu uns Selbst.
Ständig. Immer. Gleichzeitig. Wenn wir "da" sind, bewusst und wach. Aufmerksam. Präsent. Michaels Sichtweise:" Alles ist Eins - Wir sind mit jedem anderen Menschen und Wesen, Pflanzen und Tieren verbunden. Dieses Bewusstsein schafft Verantwortung. Löst uns aus der uns ankonditionierten "Dualität". Schafft Verbundenheit und Beziehung."
Viele Freunde, die er einmal "zufällig" bei einem Stadtbesuch traf erkannten ihn kaum wieder. Oft sprach Michael die Personen an.
Seine Freunde waren immer überrascht, wie jung und offen Michael doch wirkte. Michael erzählte von seiner Teil-Selbstständigkeit als Postkarten-Illustrator. Leider spürte er seltenst noch eine wirkliche Verbindung zu den Menschen seiner Vergangenheit. Er dachte sich "wenn sie auf mich zukommen, berichte ich ein wenig". Einige folgten seinem Weg, angeregt durch seine erstaunliche Veränderung.
Er wollte niemandem etwas aufzwängen. Er fühlte sich wohl. Manchem kam sein Leben vor, wie "ein Einsiedler" zu leben, für Michael war es das "Paradies auf Erden". Er fühlte sich immer jünger, als ob die Zeit rückwärts verliefe. Manchmal wurde ihm jedoch abrupt klar, dass das Leben trotzdem endlich ist. Ein Grund mehr, mit den Menschen über "den Weg" zu reden, nicht wahr?
Oft dachte er noch an den alten Chinesen im Park. Ob er ihn wohl nochmals wiedersehen würde? Aber auch an diesem Morgen war der alte Chinese nirgends zu sehen.
"Wie waren ihre Reise?" klang es neben Michael! Michael drehte sich um und sah den alten Chinesen! Dieser verbeugte sich kurz vor Michael und Michael erwiederte diese Geste.
Danach sprudelte es aus Micheal nur so heraus. Die ganze Geschichte von Michaels großer Veränderung, seinen Einheitserfahrungen, sein Reflektieren und "Fühlen". Auch seine Liebesgeschichte mit Melanie und die Wiederentdeckung seiner Kreativität. Durch seine Achtsamkeits-Praxis und die Meditation erfuhr Michael in Stille ein bewusstes Loslassen.
Harmonie, Einheit mit allem was ist und Herzenskraft .... Sie unterhielten sich eine lange Zeit.
Michael war dem alten Chinesen sehr dankbar für seinen Weg.
Vielleicht hören Sie ja auch bald auf die "Wegweiser" oder begegnen sogar morgen früh dem alten Chinesen im Park?